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1. Fortsetzung: Rechte der Stadt Einsiedl:

14. 5. 2011

Einsiedl bei Marienbad in alter Zeit

(1. Fortsetzung)

Rechte der Stadt Einsiedl:

Unser liebes Städtchen wurde 1347 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt und darin als Ainsiegl bezeichnet, dem auch die mundartliche Bezeichnung „Oisigl“ ganz nahe liegt. Im Jahre 1397 wurde nach dem Stift Tepler Prior Schilling zwischen dem Abt Bohusch von Otieschitz und dem Lehensritter Bohuslaus Tullinger ein Vertrag abgeschlossen, nach dem die vom Stift Tepl errichteten und dem Bohuslaus Tullinger verpachteten Zinnbergwerke und Schmelzhütten bei Hauschenbach dem Stifte gehören, dagegen sei Bohuslaus Tullinger verpflichtet, dem Stift Tepl im Notfall mit einer Armbrust zu dienen. Demnach war Boh. Tullinger seit 1360 Pächter von Einsiedl und Rauschenbach und hatte seit 1397 auch das Richteramt in Einsiedl inne. Doch auch auf dem angrenzenden Gebiet von Sangerberg gab es damals Bergbau, und zwar auf Silber. Im Jahre 1486 erhielt das Stift Tepl von dem Sangerberger, an die Einsiedler Heide angrenzenden Bergwerk, so viel Silber, daß davon das abgebrannte Kloster Tepl wieder hergestellt und noch eine St. Salvador-Statue und mehrere Marienbilder aus Silber verfertigt werden konnten. In Sangerberg stand noch immer „Das Berghäusl“ an der Straße gegen Einsiedl.

Nach dem Lehensritter Boh. Tullinger wird Kaspar von Neuburg als Besitzer von Einsiedl genannt. Dieser verkaufte es dem Stifte Tepl. B. Tullinger und K. von Neuburg bewohnten die „Frohnfeste“, das spätere Wohnhaus Nr. 104, in Einsiedl. Dieses mit dicken Steinmauern errichtete Wohnhaus hatte an der Nordseite einen schützenden Wassergraben, von dem später ein kleiner Teich Zeugnis gab. Der Neuburger Hof (Wirtschaftsgebäude) stand auf dem Gelände des Hauses Nr. 17 (zuletzt Hammer Peter).

Im Jahre 1437 erhob Abt Ratzcko Ainsiegl zum Marktflecken und verlieh ihm, das vorher durch die Pest fast ganz ausgestorben war, die gleichen Rechte wie der Stadt Tepl: Erbrecht für beide Geschlechter, Malzrecht. Braurocht für Bier, Verkauf von Fleisch und Fischen. Der Magistrat bestand zur Hälfte aus Einsiedlern und aus Rauschenbachern. da in Rauschenbach, ein Bruder Tullingers herrschte.

1493 bestätigte König Wladislav v. Böhmen dem Marktflecken Einsiedl die Rechte und verlieh das Braurecht, Malzrecht, Verkaufsrecht für Fleisch und Fisch. Im Jahre 1525 erhielten die Einsiedler den Ehrennamen „Treue Einsiedler“ und 1526 den eigenen Magistrat aus Einsiedlern, nachdem sie dem Abt Peter gegen die aufständischen Tepler hilfreich beigestanden hatten. (Siehe Marienbad-Tepler Heimatbrief Nr. 207 vom Dezember 1965.)
Das Jahr 1549 brachte dem Ort von König Ferdinand I. die Bestätigung der bereits verliehenen Privilegien und die Erhebung zur Stadt, da es in der betreffenden Urkunde dreimal als Stadt bezeichnet wurde. Im Jahre 1530 hatte Caspar Pflug Einsiedl, Rojau, Rauschenbach, Kschiha, Paslas, Pfaffengrün, Hohendorf, Abaschin, Kuttnau, Martnau, Hollowing, Stanowitz und Rankowitz, Sangerberg und Landek samt seinen Höfen und Mühlen erworben. Als aber sein Vetter Johannes Pflug im Jahre 1549 nach einer Erhebung gegen den Landesherrn verlor, fiel alles wieder dem Stifte Tepl zu. Die „Pflugsche Heide“ nördlich von Einsiedl erinnert an diese kurze Herrschaft über Einsiedl. Caspar Pflug hatte den Einsiedlern damals 80 Gulden zum Pflastern des Marktplatzes geschenkt.

(Fortsetzung folgt!)
A. Hr.

HOCHER A.: "Einsiedl bei Marienbad in alter Zeit – Rechte der Stadt Einsiedl", Marienbad-Tepler Heimatbrief 1/1966, Nr.208, S. 254
 
 

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